Infos für Fachkräfte
Unterstützung und Ergänzung der palliativen Behandlung
Im Rahmen der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) unterstützt und ergänzt PALLIAMO die Arbeit von niedergelassenen Ärzten*innen, Pflegediensten und Pflegeheimen. Wichtig ist uns die enge Kooperation mit allen, die sich um den Patienten kümmern.
Zusätzlich zum bestehenden Netzwerk bringt unser mobiles Palliativteam sein Spezialwissen in Palliative Care ein, um die Situation des Patient*innen und der Angehörigen zu verbessern.
Kollegiale Beratung für Ärzt*innen
Egal ob medizinische, pflegerische oder organisatorische Fragen bei Ihren Palliativpatienten auftauchen:
Gerne helfen wir Ihnen telefonisch weiter. Bitte wenden Sie sich werktags von 9.00 bis 13.00 Uhr an unsere Geschäftsstelle, Telefon 0941 630 998 0
Wenn wir nicht gleich eine Lösung finden sollten, dann vermitteln wir die besteAnsprechpartnerInnen in unserem Team oder suchen gemeinsam nach weiteren Spezialist*innen.
Anmeldung von Patient*innen bei PALLIAMO
Montag – Freitag, 9–13 Uhr
Telefon 0941 630998 0
Telefax 0941 630998 20
Bitte stellen Sie eine Verordnung für SAPV aus.
(Muster 63 – Hinweise zum Ausfüllen für niedergelassene Ärzt*innen und für Klinikärzt*innen als pdf).
Faxen Sie bitte einen aktuellen Arztbrief (z.B. den letzten Krankenhausbericht) an das Büro.
Voraussetzungen für unsere Mitarbeit
- Es handelt sich um eine therapeutisch nicht mehr behandelbare, progrediente Erkrankung im fortgeschrittenen Stadium.
- Es liegen komplexe Probleme vor, die die üblichen ambulanten Hilfsmöglichkeiten überlasten.
- Der Patient möchte die absehbar gewordene Lebenszeit wenigstens in der vertrauten Umgebung verbringen.
- Der Betroffene ist einverstanden mit der zusätzlichen Betreuung durch das Palliativteam.
- Der Betroffene wohnt in unserem Einzugsgebiet.
Möglicher Leistungsumfang
1. Beratung
von Patient*innen und Angehörigen zu Hause, im Krankenhaus, Pflegeheim oder in unseren Räumlichkeiten möglich.
2. Koordination
Ein- oder mehrmalige Hausbesuche durch ein Teammitglied (Lotse), um ein umschriebenes Problem zu verringern und die Situation daheim zu stabilisieren.
3. Versorgung mit 24-h-Rufbereitschaft (= Teil/ Vollversorgung):
Ein Teammitglied ist zuständig (Lotse), das Team teilt sich die Rufbereitschaft rund um die Uhr; besonders hilfreich, wenn ein Sterben daheim ausdrücklich gewünscht ist.
Alle Kategorien ergänzen Hausarzt, Pflegedienst, und weitere Hilfen, deren Tätigkeit auch weiter unverändert von den Kostenträgern bezahlt wird.
Leistungsspektrum
- Stützende Gespräche:
Handlungsoptionen besprechen und klären, organisatorische Hilfen, Sicherheit und Beistand in einer bedrohlichen Situation - Palliative Pflege:
Angehörige oder Pflegekräfte anleiten, Medikation klären, Hilfsmittel organisieren, aufwändige Pflegeleistungen übernehmen (Portversorgung, knifflige Einläufe, Verbände bei exulzerierenden Tumoren etc.) - Palliative Medizin:
medikamentöse Symptomkontrolle, auch über parenterale Pumpen, entlastende Punktionen daheim, vorausschauende Vermeidung von Krisen.
Dauer der SAPV-Verordnung
- Auch bei weit fortgeschrittener Krankheit ist der weitere Verlauf nicht vorhersagbar. Wir bitten deshalb um einen Zeitrahmen, von mindestens vier Wochen. Erfahrungsgemäß vermeiden wir damit bei rund 75 Prozent der Patient*innen den Verwaltungsaufwand einer Folgeverordnung.
- Stabilisiert sich der/die Patient/in oder entschließt er/sie sich zu erneuter kausaler Therapie, beenden wir unsere Leistungen. Das betrifft rund zehn Prozent unserer Fälle.
Ablauf der Betreuung
- Ein Teammitglied übernimmt als Lotse den/die neue/n Patienten/in, eruiert die Probleme, schlägt zusätzliche Hilfen vor, entwickelt gemeinsam mit den Betroffenen einen Behandlungsplan und hilft gegebenenfalls bei der nötigen Organisation. Viel Zeit investiert der Lotse in Erklärungen wie Sinn der Medikamente, Umgang mit den Nebenwirkungen, Anleitung zu Pflegetätigkeiten, wenn kein Pflegedienst involviert ist, natürlicher Verlauf der vorliegenden Erkrankung und natürlicher Sterbeprozess.
- Mindestens einmal besucht eine unserer Palliativärztinnen auch die pflegerisch geführten Patient*innen, um das palliativmedizinische Vorgehen zu optimieren und die Medikation zu verantworten.
- Der Lotse bleibt zuständig für seine Patienten. In unserer wöchentlichen Teambesprechung stellt jeder Lotse die von ihm betreuten Patienten vor. Wir diskutieren gemeinsam weitere Verbesserungsoptionen. Außerdem stellen wir damit sicher, dass jedes Teammitglied die Situation des Patienten ausreichend kennt, sollte trotz vorausschauender Betreuung ein Notfall entstehen und ein anderes Teammitglied tätig werden.
- Der Lotse hält Kontakt mit den anderen beteiligten Fachkräften insbesondere dem Hausarzt. Nur gemeinsam kann das beste Vorgehen gefunden werden.
- Ziel ist es, die durch die tödliche Krankheit erschwerte und bedrohlich wirkende Lebenssituation zu stabilisieren. Sind die Beschwerden gelindert, der Kräfteverfall durch behutsame Unterstützung aufgefangen, dann können viele Betroffene ihre individuelle Weise finden, mit dieser extrem schwierigen Situation zurechtzukommen.
- Wie jeder Spezialist arbeitet unser Palliativteam also in Ergänzung zur Versorgung durch Hausarzt, Pflegedienst oder Pflegeheim, gerne auch gemeinsam mit einem Hospizbegleiter vom Hospiz-Verein Regensburg e. V..
Zusammenarbeit mit Pflegheimen und Pflegediensten
Wenn sich eine Patientin entschließt, die letzten Lebenstage zu Hause oder im Pflegeheim zu verbringen, dann gehören die gewohnten Ansprechpartner*Innen unbedingt dazu. Der angestammte ambulante Pflegedienst oder die vertrauten Pflegekräfte der Station im Heim stabilisieren die Situation.
PALLIAMO selbst ersetzt weder den Hausarzt noch den Pflegedienst oder die Pflegefachkräfte im Heim. Unsere auf Palliativversorgung spezialisierten Ärzt*Innen und Pflegekräfte arbeiten vielmehr eng mit allen zusammen. Wir bringen unser Fachwissen ein, damit alle anderen Beteiligten Ihre Aufgaben noch besser erfüllen können.